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Modell einer 6-pfündigen Feldkanone, System Zoller
(Bayern 1839)

Modell einer 6-pfündigen Feldkanone, System Zoller, Inv. Nr. D 758 © Bayerisches ArmeemuseumIm 18. Jahrhundert begann man damit, die Ausrüstung der Artillerie zu vereinheitlichen. Kanonen und Haubitzen erhielten einheitliche Kaliber und wurden nach gleichen Grundsätzen konstruiert. Man legte einheitliche Spurweiten fest und entwickelte normierte Bauteile wie Räder, die für verschiedene Fahrzeuge und Geschütze gleich waren. Ein solchermaßen in sich abgestimmtes Artilleriematerial nannte man ein „System“. Der bayerische General von Zoller schuf für die bayerische Feldartillerie 1836 ein neues System. Das bedeutete aber nicht, dass die bayerische Artillerie umgerüstet worden wäre, sondern nur, dass das vorhandene Material überarbeitet wurde. Die wichtigste Veränderung war zweifellos der Ersatz hölzerner Achsen durch eiserne und eine Vergrößerung der Spurweite. Um den ursprünglichen Durchmesser zu erhalten, gab man den neuen Eisenachsen eine Holzummantelung. Nach der Zollerschen Reform verfügte die bayerische Feldartillerie noch über vier Geschützarten, von denen die 6-pfündige Kanone die zahlreichste war. Das Kaliber (die „Bohrung“) maß 93,6 mm.
Solche Modelle dienten nicht der Erbauung oder Repräsentation, sondern waren exakte maßstäbliche Verkleinerungen, an denen sich im Rahmen der Ausbildung alle Einzelheiten des Originals studieren ließen. Dieses Modell wurde im Maßstab 1:6 angefertigt, und zwar von der Geschützgießerei Augsburg im Jahr 1839.

Das Modell befindet sich derzeit im Depot des Armeemuseums (Inv. Nr. D 758).