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Schwert
(Deutsch, 950 bis 1175)

Mittelalterliches Schwert aus der Zeit um 950 bis 1175, Inv. Nr. A 3615 © Bayerisches ArmeemuseumMittelalterliches Schwert aus der Zeit um 950 bis 1175 (Griff), Inv. Nr. A 3615 © Bayerisches ArmeemuseumSchwerter gelten spätestens seit dem Mittelalter als das Zeichen des Ritters im landläufigen Sinn. Sie waren seine Hauptwaffen und hatten aufgrund ihrer Kreuzform auch eine gewisse religiöse Dimension. Die Waffe selbst entstand in der Bronzezeit (ab ca. 2200 v. Chr.) und war immer wieder Veränderungen im Aufbau (Parierstange, Länge, Breite, Knaufform etc.) unterworfen, die mit der sich veränderten Kampfweise zu tun hatte. Das heißt man passte das Schwert an seine Bedürfnisse an (Stich oder Hieb, Einhand- oder Zweihandschwert usw.). Dies hing auch eng mit den Schutzwaffen zusammen, die ebenfalls ständig weiterentwickelt wurde (Kettenhemd, Harnisch, Schilde). Mit dem Aufkommen des Plattenharnisches, also der klassischen Ritterrüstung, wurden die Schwerter immer mehr für den Stich konzipiert, wurden also länger und spitzer. Vor allem am Ort, also der Spitze, wurden die Schwerter jetzt kräftiger.

Das vorliegende Stück fällt noch nicht in diese Zeit. Die kurze Parierstange zum Schutz der Hand beim gegnerischen Hieb, die Knaufform und die relativ kräftige Klinge (85,5 cm) erlauben eine Datierung des Schwertes in die Zeit von 950 bis 1175. Das Schwert wurde im 19. Jahrhundert in der Donau bei der Ruine der Burg Hilgartsberg in Niederbayern (heute Landkreis Passau) gefunden.

Das Bayerische Armeemuseum hat eine sehr bedeutende Schwertsammlung aus dem Mittelalter, die bislang nur wenig bekannt ist. Sie wird derzeit nur anhand ausgewählter Einzelobjekte in der neuen Dauerausstellung im Neuen Schloss (Schatzkammer) präsentiert.
Das Stück wurde in der Ausstellung „Steinerne Macht. Burgen, Festungen und Schlösser in Lothringen, Luxemburg und im Saarland“ (16.11.2018 bis 23.06.2019) im Historischen Museum Saar gezeigt und war vom 11.10.2019 bis 19.01.2020 in der Ausstellung „Gold & Ruhm – Geschenke für die Ewigkeit“ im Kunstmuseum Basel zu sehen (Inv. Nr. A 3615).