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Reliefmodell einer Festungsmanier
(deutsch, 1828)

Reliefmodell nach Zastrow, "Manier von Speckle", 1828, Inv. Nr. C 3283 © Bayerisches Armeemuseum (Foto: Gert Schmidbauer)Vom 16. bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts blieben die grundlegenden Prinzipien und Konzepte des frühneuzeitlichen Festungsbaus gleich. Immer neue geometrisch konstruierte Systeme („Manieren“) wurden entwickelt, um mit den Methoden der Angreifer Schritt zu halten.
Entscheidend waren die Widerstandsfähigkeit gegen Artilleriebeschuss durch massive Wälle, die Fernhaltung des Gegners von der Hauptverteidigungslinie und die Abwehr im unmittelbaren Vorfeld. Besonders wichtig war die Vermeidung toter Winkel. Es sollte keine Stelle geben, an der die Angreifer nicht von den Verteidigern beschossen werden konnten.
Das hier gezeigte Reliefmodell ist eine dreidimensionale Beigaben zu einem Handbuch der Befestigungskunst, das der preußische Offizier Alexander von Zastrow (1801-1875) in mehreren Auflagen von 1828 bis 1854 herausgab. Es zeigt die Manier nach Speckle in einem Ausschnitt, an dem die technischen Prinzipien erkennbar sind.

Der Straßburger Festungsbaumeister Speckle (1536-1589) machte auch Entwürfe für die Befestigung von Ingolstadt.
Speckle entwarf u.a. große Bastionen mit erhöhten Plattformen für Geschütze (Kavaliere). Dabei ging es darum, die Möglichkeiten zum Waffeneinsatz für die Verteidiger zu erhöhen.
Charakteristisch für diesen Entwurf ist der wie eine Säge gezackte „gedeckte Weg“ als erste Verteidigungslinie.

Insgesamt besteht die Serie aus 16 Modellen, von denen neun in der neuen Dauerausstellung „Formen des Krieges 1600-1815“ im Neuen Schloss ausgestellt sind (Inv. Nr. C 3283).