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Waffenrock für Einjährig-Freiwillige
(Württemberg, 1868-1871)

Waffenrock für Einjährig-Freiwillige, Infanterie-Regiment Nr. 5, 7. Kompanie, Württemberg, 1868-1871; Inv.-Nr. 0970-1974 © Bayerisches ArmeemuseumDem preußischem Vorbild folgend wurde nach dem Deutschen Krieg von 1866 das Institut der „Einjährig-Freiwilligen“ bis spätestens 1871 in allen deutschen Staaten eingeführt. Jungen Männern aus besitz- und bildungsbürgerlichen Schichten wurde damit die Möglichkeit geboten, einen verkürzten Wehrdienst abzuleisten. Die Einjährig-Freiwilligen konnten in ein Regiment ihrer Wahl eintreten und durften außerhalb der Kaserne wohnen.

Die Kosten für die Ausrüstung und Verpflegung mussten sie selbst tragen. Häufig war die Uniform auch von besonderer Qualität, weil sie privat vom Schneider angefertigt wurde und ihrem Träger dementsprechend perfekt passte. Als Kennzeichen trugen sie an der Uniform der einfachen Soldaten eine Schnur in den Landesfarben um den Rand der Schulterklappen.

Im Königreich Württemberg (wie auch in Bayern) gab es Einjährig-Freiwillige seit 1868. Die Schnur um die Schulterklappe ist in den württembergischen Farben schwarz-rot gedreht. Dieser Waffenrock eines Einjährig-Freiwilligen Gefreiten aus der 7. Kompanie des 5. Infanterie-Regiments war für einen ausgesprochen schlanken und zierlichen Jüngling gemacht.

Ansonsten zeigt dieses überaus seltene Stück den besonderen Stil der württembergischen Uniformen. Charakteristisch waren die doppelreihig angebrachten Knöpfe, die trotz sonstiger Anpassungen an die preußischen Normen nach 1871 noch bis 1892 beibehalten wurden.

Das Objekt ist derzeit an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart für die Ausstellung „Nation im Siegesrausch. Württemberg und die Gründung des Deutschen Reiches 1870/71“ ausgeliehen. (Inv.-Nr. 0970-1974)

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