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Der Gefallene Soldat
(Bayern, 1923/24)

 

Gefallener Soldat, Skulptur (1923/24) von Bernhard Bleeker (1881-1968), Inv.-Nr. N 2099 © Bayerisches Armeemuseum1918 ging in Deutschland nicht nur die Monarchie unter, sondern auch der historische Militärföderalismus. Es gab fortan keine „bayerische Armee“ mehr; die bewaffnete Macht wurde zur Sache des Reichs. Das Bayerische Armeemuseum wurde zum zentralen Erinnerungsort für eine untergegangene Organisation. Als Symbolfigur für das verschwundene bayerische Militär schuf Bernhard Bleeker (1881-1968) 1923/24 eine Skulptur aus Rosenheimer Marmor, die einen liegenden, wohl gefallenen Soldaten darstellte. Doch erwies sich der ursprünglich dafür vorgesehene Aufstellungsort, die Kuppel des Armeemuseums, damals noch in München, als ungeeignet.

Stattdessen gelangte die Figur ins Zentrum des 1924 eingeweihten „Kriegerehrenmals“ für die 13.000 Gefallenen der Stadt München, das im Hofgarten angelegt wurde. Dort befand sie sich in einem engen räumlichen Zusammenhang mit dem Armeemuseum und gewann auf diese Weise doch noch eine weit über die Hauptstadt hinaus reichende Bedeutung.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Figur durch Luftangriffe beschädigt und wieder instand gesetzt. In der offenen Denkmalsanlage war sie indes Witterungseinflüssen ausgesetzt, unter denen das Material zunehmend litt. Deshalb wurde die Skulptur 1972 durch eine Bronzekopie ersetzt. Das Original gelangte damals ins Bayerische Armeemuseum, das sich inzwischen in Ingolstadt befand.

Gefallener Soldat, Skulptur (1923/24) von Bernhard Bleeker (1881-1968), Inv.-Nr. N 2099 © Bayerisches ArmeemuseumSeit 2018 ist die Skulptur in der Dauerausstellung „Friedensbeginn? Bayern 1918-1923“ des Bayerischen Armeemuseums im Reduit Tilly zu sehen (Inv. Nr. N 2099).