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Zwei Landsknechte
(Deutschland?, 16. Jahrhundert)

 

Zwei Landsknechte, Deutschland 16. Jahrhundert (?), Inv.-Nr. A 6279 © Bayerisches ArmeemuseumDie hier Abgebildeten werden durch das Wappen auf dem Schild als deutsche Landsknechte ausgewiesen. Sowohl die Vorder- wie die Rückseite der Tafel zeigt jeweils das Ganzporträt eines Landsknechts. Auf der Vorderseite trägt der Dargestellte ein weißes Landsknechtkostüm mit schwarzem Unterstoff und einem weißen, hohen Kragen mit roter Einfassung. Der schwarze Hut ist von den italienischen Condottieri übernommen, dort hieß er Balzo. In den Ellbogen der rechten Hand hat der Landsknecht eine Hellebarde geklemmt, in der linken hält er einen Schild mit rotbezungter schwarzer Doppeladler-Darstellung. Auf der Brust trägt der Adler ein kleines Wappen, zweigeteilt, links die kaiserlichen Farben Schwarz-Gelb, rechts die österreichischen Farben Rot-Weiß-Rot. Der Landsknecht hält auf der linken Seite einen Bidenhänder/Schlachtschwert, von dem nur ein Teil der Parierstange und der Knauf sichtbar sind.

Der mit Schnurrbart und Backenbart ausgestattete Landsknecht der Rückseite hat einen schwarzen Hut mit weißen Federn auf. Das Kostüm mit weißem Kragen ist in lila Farbtönen gehalten. Ein Hosenbein ist längs gestreift, rot und lila, das andere ist einfarbig Lila. Die Strümpfe sind ebenfalls lila und mit roten Schleifen verziert. Dazu trägt der Dargestellte schwarze Schuhe. In der rechten Hand hält er einen Spieß, in der linken einen Katzbalger. Die beiden Abbildungen geben die farbenprächtigen Kostüme der Landsknechte und die charakteristische Bewaffnung mit Stangenwaffen, Katzbalger und Bidenhänder/Schlachtschwert wieder. Landsknechte gab es nur in Deutschland und der Schweiz.

Das Gemälde befindet sich in der Grafiksammlung des Bayerischen Armeemuseums (Inv. Nr. A 6279).

aus: Suzanne Bäumler, Evamaria Brockhoff und Michael Henker (Hg.) Von Kaisers Gnaden. 500 Jahre Pfalz-Neuburg (Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 50/05), S. 84 f.