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Katzbalger
(Passau, 1. Hälfte 16. Jahrhundert)

 

Katzbalger, Passau, 1. Hälfte 16. Jahrhundert, Inv.-Nr. A 244 © Bayerisches ArmeemuseumDer Katzbalger war im späten 15. und 16. Jahrhundert weit verbreitet und wird als charakteristische Blankwaffe der deutschen Landsknechte angesehen. Die Schweizer Reisläufer hätten sie nicht getragen. Auf Abbildungen ist die Form jedoch auch bei dieser Gruppe nachweisnbar.

Es handelt sich dabei um ein Hiebschwert, das durch einen verhältnismäßig kurzen Griff mit Fächerknauf und die s-förmig gebogene, teilweise gedrehte (tordierte) Parierstange gekennzeichnet ist. Spätere Exemplare weisen von oben gesehen eine 8-förmige Parierstange auf. Die Klinge ist kurz und zweischneidig, mit oder ohne Hohlkehle auf beiden Seiten. Getragen wurde der Katzbalger horizontal an der Seite oder quer über dem Gesäß.

Der Begriff Katzbalger taucht in zeitgenössischen Quellen zwar auf, lässt sich aus den Quellen jedoch nicht eindeutig diesem Schwerttyp zuordnen. In der Literatur wird der Name als eine Scherzbezeichnung bezeichnet, die Landsknechte mit balgenden Katzen vergleicht. Nach einer anderen Version bezieht sich der Name auf die aus Katzenfell gefertigte Tasche, die zur Ausrüstung der Landsknechte gehörte. Letztlich wurde Katzbalger zeitgenössisch aber wohl für eine Vielzahl von Waffen verwendet, die von Dolchgröße bis zum Einhandschwert reichen konnten. Andere Quellen beziehen Katzbalg wohl nur auf die Scheide bzw. die Trageweise, nicht auf die Waffe. So dürfte man davon ausgehen, dass es sich um "Katzbalger" um eine zeitgenössische Zuschreibung handelt, die erst im 19. Jahrhundert in der Waffenkunde vorgenommen wurde. im 15. und 16. Jahrhundert bezeichnete man Seitenwehren häufig lediglich mit dem allgemeineren Begriff des Degens oder der Wehr.

Das Stück befindet sich im Depot des Bayerischen Armeemuseums (Inv. Nr. A 244).

(angepasst 08.05.2023)